Das erste, was Raven durch den Kopf schwirrte, als sie Mitchs Antwort hörte, war eine tiefe Dankbarkeit, dass sie gerade keinen Kaffee in der Hand hielt. Ihr war nicht ganz klar, was Mitch gerade bezweckte, aber immer hin hatte man nicht jeden Tag die Frau im Haus, die einen mit einem Säugling sitzen gelassen hatte, also sagte Raven nichts und war froh, im Moment mit Emmas Haaren beschäftigt zu sein.
In diesem Moment öffnete sich die Tür zu MItchs Wohnung und Emma sprang auf, als wüsste sie schon, wer da stehen wurde. Kurz darauf fand sich Emma in Jacksons Armen wieder.
Ravens Blick huschte kurz zu Mitch, bevor sie zu Hailey sah und beschloss, dass das hier nicht gerade eine Stimmung herrschte, in der sich ein dreijähriges Mädchen befinden sollte. Also lehnte sie sich kurz zu Emma herüber, die immer noch auf Jacksons Arm saß.
"Willst du vielleicht mal Mikey hohlen? Der freut sich mit Sicherheit auch über so viel Besuch."
Der kleine, alte Teddybär, der auch nie nur einen Moment von ihrer Seite wich. Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, flitzte die Kleine auch schon los.

....uff. also natürlich freute Sie sich darüber das er jemanden gefunden hatte aber irgendwie....wow...hartes Pflaster. Schnell lächelte Sie wieder "schön, ihr scheint gut zusammen zu passen" aber Sie war ja nicht wegen Mitch hier...eigentlich schon so'n bisschen....aber Emma war nun wichtiger und solange es Mitch gut ging...war doch alles ok.
als Jackson dann noch kam sah Sie sich fragend um..."Öhm...soll ich vielleicht Morgen wieder kommen??"

Erst jetzt realisierte er was er da eigentlich von sich gegeben hatte. Am liebsten würde er sich nun selbst ohrfeigen. Jedoch war er dankbar das sie mit spielte, denn dies wäre nun mehr als nur peinlich, würde sie nun sagen,dass dies nicht stimmte. Mitch spürte förmlich wie ihm kalt und heiß zu gleich wurde. Beschämt rieb er sich das Kinn, ehe plötzlich die Tür aufriss. Dies konnte nur einer sein. Jackson. Kurz schloss er seine Augen, ehe er seinen Freund ansah. ,,Nein, nein natürlich störst du nicht" Gab er von sich und war schon erleichtert, als Raven Emma in ihrem Zimmer schickte, um nach ihren Teddy zu suchen. Sein Blick wanderte zu Hailey. ,,Ach was.. du wolltest sie sehen.. Ist völlig ok.." Er sah nun zu Jackson. ,,Jackson, dies sind Raven, meine Nachbarin und das ist Hailey.." Er atmete tief durch. ,,Emmas Mutter"

Kaum hatte Emma den Raum verlassen, wurde deutlich, wie langsam aber sicher die Fassade Risse bekam. UNd Jackson machte recht schnell deutlich, was er von Hailey hielt. Lautlos entglitt Raven ein Seufzen und sie legte sich eine Hand vor die Augen. Jackson ließ weiter seine Sprüche los, bevor Raven klar wurde, dass Emmas Teddy nicht ewig unauffindbar sein würde.
"Okay stopp." sagte sie mit klarer Stimme und sah nun nicht mehr halb so frech und jung auf, wie sonst.
"Es spricht wohl für sich, dass hier keiner Applaus klatscht, für das, was Hailey gemacht hat. Aber im Moment können und werden wir das nicht verurteilen, denn im Moment ist da ein kleines Mädchen im Nebenzimmer, die nicht so ganz versteht, was hier gerade von sich geht. Wir sollten uns zumindestens, so lange Emma anwesend ist, erwachsen benehmen und uns nicht Vorwürfe vor den Kopf knallen, okay?"
Eigentlich stand das gar nicht zur Frage. Raven stellte das einfach als Aufforderung hin.

Sie blinzelte kurz und ....drückte kurz ihre Tasche, welche sie in der Hand hielt. Schnell holte sie das Geschenk für Emma, andem noch ein Zettel mit ihrer Nummer dran war und drückte es Mitch in die Hand, es war ein Kuscheltier, wovon sie sicher reichlich hatte...aber dennoch hatte es eine Persönliche Note denn der Teddy kam von ihrer Mutter.
Das Jackson so über sie redete...man konnte es ihm nicht verübeln aber dennoch...
"danke Raven..."
Sie machte sich auf und ging aus dem Raum wo ihr Emma noch mal entgegen kam, sie ihr kurz über den Kopf streicht und dann auch die Wohnung.

>>weg

Bei Jacksons Worten musste selbst er schlucken. Er sah nun zum Boden, ehe er er tief durch atmete. Das Jacks Worte sie treffen würden, konnte er sich wirklich ausmalen, doch hatte er auch irgendwie recht. Jedoch hätte er nicht seinen Unmut in der nähe der Kleinen freien Lauf lassen müssen.
Das nun Rav leicht Partei ergriff war ihm verständlich, immer hin ging es um das Wohl von Emma und nicht um das von Mitch oder Hailey, weshalb sie sich doch zusammen reissen sollten.
Er lauschte ihren Worten. ,,Sie hat recht, wir sollten uns Zusammen reißen." Sprach er. Doch schien es Hailey zu viel zu sein. Sie drückte ihm einen Teddy in der Hand, wobei er den Zettel in seiner Hosentasche wandern ließ. ,,Machs gut" Und schon war Hails verschwunden und Emma tauchte wieder, samt ihren Teddy in der Hand auf, welchen sie Rav stolz zeigte.

Hailey war mit Sicherheit nicht länger als 15 Minuten da gewesen und doch legte sich eine allgemeine Entspanntheit in den Raum, als sie ging. Es war wohl kaum blendend verlaufen, aber immer hin schien Emma davon verschont geblieben zu sein. Mit einem schnelle Zug trank sie den Rest des bereits Kalt gewordenen Gebräus aus, bevor sie Mitch einen kurzen Blick zuwarf. Er sah aus, als würde er sich gleich übergeben, auch wenn er es ziemlich gut kaschierte.
"Er hat recht ... du solltest dich eine Runde hinlegen."
Dann nahm sie die leeren Tassen und spühlte sie ab.
Der nächste Besuch konnte nicht mehr so verlaufen, wie dieser. Wenn Emma ein Verhältnis zu ihrer Mutter aufbauen wollte, dann sollte sie keine Schuldgefühle gegenüber ihrem Vater, Jackson und ihr haben.

Mitch selbst musste sich nun setzten. Er hatte das Gefühl sich im nächsten Moment übergeben zu müssen. Um so dankbarer war er, dass Jackson die Kleine mitnehmen würde. ,,Das wäre echt Spitze" Nickte er. Natürlich wollte er nicht zeigen, wie sehr ihm die Begegnung nun irritierte. Vor allem nicht vor seinen Freunden. Schließlich wollte er denen ja beweisen, dass er gut mit so was um gehen konnte. Jedoch wenn er darüber nachdachte, hoffte er wirklich dass er sich nicht irrte und Hailey es wirklich ernst meinte. Immerhin wollte er nicht, dass es Emma verstörte. Als Raven die Tasse zu spülen begann atmete er lautlos aus. Sicher würde sie noch mit ihm reden wollen. Jetzt schon graulte es ihm davor. Müde war er grade nicht wirklich. Die Chance würde er zum aufräumen nutzen, sollte Raven evtl doch gehen. ,,Klar ruh ich mich aus"

Raven blickte Emma nach, wie sie ihre Schuhe anzog, sich die Jacke überstülpte und Mikey in einen kleinen Rucksack quetschte, sodass nur noch der Kopf des alten Bären heraussah.
Und erst, als die Tür ins Schloss fiel, blickte Rav wieder zu Mitch. Ihre Augenbrauen hoben sich leicht und für einen Moment sah sie den jungen Mann vor sich einfach nur an.
"Und wie gehts jetzt weiter?" fragte sie, auch wenn ihr klar war, dass er wohl kaum mehr wusste, als sie.

Quierlich wie Emma nun einmal war, begann sie toller Tatendrang ihre Sachen zu packen. Als er sah, wie sie Mikey in ihrer Tasche stopfte. Ein breites schmunzeln umrundete seine Lippen, als er sah, das der Kopf des Teddys halb hinaus ging, ehe sie stolz wie Oskar, mit Jack nun die Wohnung verließ.
Tief durch atmend, sah er nun zu Raven, ehe er ihre Frage zu antworten begann. ,,Wenn ich das wüsste. Definitiv werde ich Emma nicht sagen wer sie ist, denn ich ich will einfach nicht, das Emma enttäuscht ist.. und" Er hob seinen Kopf in den Nacken. ,,Gestern fragte sie mich ob du nicht ihre Mom sein willst" Gestand er ihr nun. Mitch selbst konnte kaum fassen, dass es so schwer sein musste. ,,Magst du vielleicht noch ein Kaffee trinken?" Jetzt wo Emma nicht da war, öffnete er das Fenster und begann in der Küche eine Zigarette zu rauchen.

Raven hörte Mitch aufmerksam zu und nickte langsam. Was das anging, sahen es die beiden gleich. Man konnte Emma wohl schlecht eine ihr fremde Frau hinstellen und sagen, dass das nun ihre Mum sei.
Bei seinen nächsten Worten jedoch wich Rav jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sie musste zugeben, dass sie sich nicht vorstellen konnte, wie man sich noch verantwortlicher für ein Kind fühlen sollte, als sie es bereits für Emma tat. Aber die ganze Sache ging nicht auf. Mit einem tiefen Seufzen lehnte sie sich zurück und strich sich durch die Haare. Die sonst so quirlige Frau hatte für einen Moment ihre Sprache verloren, also nickte sie einfach, während sie nachdenklich auf die Tischplatte starrte.
"Ich versteh das nicht. Wie ... wie kann man nach drei Jahren wieder kommen und alles, was man repariert hat, einfach so wieder neu aufreißen." murmelte sie und biss auf ihrer Unterlippe herum.

Mitch griff in sein braunes Haar, welches er sich am liebsten herausreißen würde. Denn er selbst hatte keinerlei Rat auf all dem. Er hatte sich alles so mühesam aufgebaut. Seiner Meinung nach, mit seinen Freunden so viel herreicht. Es hatte lange gebraucht, doch hatte er die Wunden geschlossen und nun kam sie wieder und Mitch verspürte Angst. Große Angst. Was wäre, wenn sie ihm Emma weg nehmen wollte. Er konnte sich ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen. Die Angst schien von Minute zu steigern.
Er richtete seinen Blick auf Raven, welche er ehrlich gesagt schon gern als Mutter für seine kleine Prinzessin sehen würde. ,,Mach dir keine Gedanken darüber.. Lass uns einfach nicht mehr darüber reden, ok?"